Wie Musik das Nervensystem beeinflusst und warum sie bei noziplastischen Schmerzen hilft
Musiktherapie bei chronischen Schmerzen: Studien belegen, dass Klänge direkt auf das Nervensystem wirken. Erfahre, wie Musik Neuroplastizität fördert, Stress reduziert und zur Schmerzlinderung beiträgt – besonders bei noziplastischen Schmerzen.
Musik und Schmerz – eine wissenschaftlich fundierte Verbindung
Musik ist mehr als Unterhaltung: Sie beeinflusst Gehirn, Emotionen und körperliche Schmerzen. Forschung zeigt, dass Musik das autonome Nervensystem beruhigt, positive Emotionen fördert und die Verarbeitung von chronischen Schmerzen verändert.
Was passiert im Gehirn, wenn wir Musik hören?
Musik aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn, insbesondere den Nucleus accumbens, der körpereigene Opioide wie Endorphine freisetzt. Diese Stoffe hemmen Schmerzsignale natürlich und reduzieren das Schmerzempfinden. Eine PET-fMRT-Studie bestätigt: Angenehme Musik aktiviert das µ-Opioid-System – dieselben Rezeptoren, die Schmerzmedikamente wie Morphin ansprechen [1].
Musik beruhigt das Nervensystem – ein Schlüssel für Schmerzlinderung
Viele Menschen mit noziplastischem Schmerz leiden unter chronischer Übererregung (zentrale Sensitivierung).
Musiktherapie kann:
- Herzfrequenz, Atmung und Muskelspannung regulieren
- Ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle stärken
- Das autonome Nervensystem ins Gleichgewicht bringen
- Das Immunsystem unterstützen [2]
Dies sind essenzielle Voraussetzungen für Neuroplastizität, die es dem Gehirn ermöglicht, sich neu zu organisieren.
Musik als Teil einer ganzheitlichen Schmerztherapie
Chronische Schmerzen betreffen Millionen Menschen, oft ohne klare körperliche Ursache. Medikamente helfen begrenzt, Nebenwirkungen sind häufig. Studien zeigen: Musiktherapie ist eine wirksame Unterstützung, besonders bei noziplastischen Schmerzen.
Was sagt die Forschung?
Eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse [3] ergab:
- Musiktherapie reduziert die Schmerzintensität signifikant
- Depressive Symptome nehmen ab
Warum hilft Musik?
- Aktivierung des limbischen Systems → emotionale Entlastung
- Stimulation des Belohnungssystems → Ausschüttung körpereigener Opioide
- Reduktion von Stressparametern (Puls, Atemfrequenz, Muskeltonus) und Verbesserung der Herzfrequenzvariabilität [4]
- Förderung von Sicherheit und Selbstregulation – zentral für Neuroplastizität
Kurz: Musik wirkt direkt auf das Nervensystem und hilft den Angst-Schmerz-Zyklus zu durchbrechen, indem Emotionen berührt und Anspannungen reduziert werden – ganz unbewusst und oft automatisch.
Ohrwürmer – ein neurologischer Spiegel
Ein Ohrwurm – eine Melodie, die im Kopf „hängen bleibt“ – ist ein neurologisches Aktivierungsmuster. Ähnlich funktionieren chronische Schmerzen: Signale im Nervensystem werden unbewusst immer wieder aktiviert, auch ohne ursprünglichen Auslöser. Musik kann neue, positive Spuren im Gehirn legen und so die Schmerzverarbeitung beeinflussen.
Fazit: Musik als Schlüssel zur Schmerzlinderung
Musik ersetzt keine medizinische Behandlung, ist aber ein wertvoller Baustein für mehr Selbstwirksamkeit und weniger Schmerzbelastung. Bei HELP Mee Schmerztherapie GmbH nutzen wir Musik gezielt, um Selbstregulation, Sicherheit und emotionale Verarbeitung zu fördern – zentrale Elemente im Umgang mit noziplastischen Schmerzen.
In HELP findest Du im „Klangraum“ bewusst neu komponierte Musik, Klänge und Audioimpulse. Diese zielen nicht auf Ablenkung, sondern auf Stärkung der Selbstregulation und emotionalen Verarbeitung ab.
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Literatur
1. Putkinen, V., et al., Pleasurable music activates cerebral µ-opioid receptors: a combined PET-fMRI study. Eur J Nucl Med Mol Imaging, 2025.
2. Rebecchini, L., Music, mental health, and immunity. Brain Behav Immun Health, 2021. 18: p. 100374.
3. Chen, S., et al., The effect of music therapy for patients with chronic pain: systematic review and meta-analysis. BMC Psychology, 2025. 13(1): p. 455.
4. Kulinski, J., et al., Effects of music on the cardiovascular system. Trends Cardiovasc Med, 2022. 32(6): p. 390-398.